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spar+bau-News

„Wir waren schon vor dem Lockdown digitalisiert!“

Der digitale Wandel hat in Zeiten von Corona richtig Fahrt aufgenommen. spar+bau-Aufsichtsrätin Susanne Liepelt erklärt, wie unsere Genossenschaft in dieser Hinsicht aufgestellt ist.

Sie sind bereits seit 2012 im Aufsichtsrat und waren vorherschon acht Jahre als Vertreterin tätig. Wie haben sich die Schwerpunkte und die Arbeit durch die Digitalisierung entwickelt?

Als ich 1991 bei der Aareon Deutschland GmbH, ein Beratungs- und Systemhaus der europäischen Immobilienbranche, angefangen habe, war es noch üblich, dass die Kunden uns Disketten schickten. In den vergangenen Jahren hat die Digitalisierung einen sehr großen Schub bekommen. Jeder Lebensbereich ist betroffen: Onlinebanking, online einkaufen und online verkaufen ist selbstverständlich – sogar Tupperpartys werden jetzt online geführt. Online-Arztbesuche mit Assistenten vor Ort können gerade im ländlichen Bereich durchaus sinnvoll sein. Das birgt Chancen – es ist schließlich besser als gar kein Arzt –, aber es birgt auch Risiken. Denn wir versenden viele Daten und die müssen geschützt sein.

Diese Entwicklung ist meiner Meinung nach seit der Industrialisierung vor rund 150 Jahren einer der größten Umbrüche – ökonomisch und gesellschaftlich, weltweit. Früher erfolgten Veränderungen linear, die Digitalisierung verläuft exponentiell. Verständlich, dass manche Probleme bekommen, dem zu folgen. Beim Wandel darf man die Ethik und Philosophie nicht vergessen. Es stellen sich viele ethische Fragen. Da müssen wir für die Zukunft eine gesunde Mischung finden.

Durch die Corona-Pandemie hat Deutschland einen regelrechten Digitalisierungsschub erlebt. War das bei spar+bau auch zu spüren oder waren die Strukturen und Prozesse sowieso schon geschaffen? 

spar+bau war sehr gut vorbereitet. Alle Kernprozesse waren bereits vor dem Lockdown digitalisiert, sodass Homeoffice für alle Schlüsselfunktionen sofort am nächsten Tag funktionierte und der Geschäftsbetrieb durchgängig sichergestellt war. Dabei waren Datenschutz und Informationssicherheit jederzeit gewährleistet – zwei Themen, die spar+bau sehr wichtig sind. Dazu bekommt der Aufsichtsrat auch regelmäßig einen Bericht vom Datenschutzbeauftragten sowie vom Beauftragten für Informationssicherheit.

Seit wann hat die Genossenschaft das Thema Digitalisierung auf der Agenda? 

Aufsichtsrat und Vorstand sitzen einmal im Jahr zur strategischen Ausrichtung zusammen und besprechen u. a. auch die Digitalisierungsstrategie – alle sind also stark eingebunden. Das Thema Digitalisierung stand eigentlich schon immer auf der Agenda, verstärkt etwa seit dem neuen Jahrtausend. Jedes Jahr nimmt der digitale Wandel einen höheren Stellenwert ein.

Sie sind beruflich bereits seit knapp 30 Jahren bei Aareon Deutschland GmbH als Immobilienfachwirtin tätig und kennen sich gut aus in der Branche. Was erwartet uns konkret in naher Zukunft? 

Schon jetzt werden Bestände digital verwaltet und die Rechnungen der Handwerker papierlos abgewickelt. Smart Cities und Smart Home werden ein Zukunftsthema der Immobilienbranche sein. Zusammen mit einem Kooperationspartner prüft spar+bau aktuell in einem Neubauvorhaben die Chancen und Risiken dieser Technologie. Mit dem Smartphone könnte man so zum Beispiel von unterwegs prüfen, ob alle Fenster zu sind, ebenso könnten die Rollläden mit dem Handy gesteuert werden. Es geht aber auch darum, altersgerechtes Wohnen durch technische Unterstützung so lange wie möglich zu realisieren. spar+bau wird über den Fortgang dieses Projektes berichten.

Wie sieht die Zukunftsstrategie zur Digitalisierung von spar+bau aus und was ist dem Aufsichtsrat wichtig?

Digitalisierung bleibt ein zentrales Thema. Es gibt viele Bereiche, in denen digitale Tools den Menschen in seiner Arbeit unterstützen – das ist positiv. Digitalisierung ist aber nur ein Instrument, mit dem wir im Rahmen unseres genossenschaftlichen Auftrages unsere Ziele erreichen. Im Mittelpunkt steht bei spar+bau immer noch das Mitglied, der Mensch an sich. 

Vielen Dank für das nette Gespräch!

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