
Die aufmerksamen Leser dieser Kolumne werden wissen: Theo macht schon immer Sport. Er ist also fit im weitesten Sinne, aber leider nicht so ausdauernd wie nötig. Hockey? Ein schöner Mannschaftssport, aber leider fehlte ihm das nötige Ballgefühl und ein scharfes Auge für die Dimensionen des Spielfelds. Fußball? Schon nach den ersten Ballannahmen und Querpässen war klar, hier läuft kein neuer Toni Kroos auf. Tennis? Passte schon besser und spielte er auch ein paar Saisons; leider kamen aber hier keine echten Beziehungen zu den ständig wechselnden Trainerinnen auf.
Dann also Kickboxen, was er sich – wie auch die Sportarten zuvor – ausdrücklich wünschte. Da ich in seinem Alter mehrere Jahre auf der Judomatte verbrachte – und es immerhin bis zum blauen Gürtel durchzog –, war ich guter Hoffnung, dass er einen gewissen Ehrgeiz entwickeln würde und größeres Talent bewies.
Eine passende „Schule“ war schnell gefunden, die ersten Termine für ein paar Probetrainings ebenso. Doch auch hier galt: Aller Anfang war schwer. Zu den drei angesetzten Trainings pro Woche schaffte es Theo natürlich nicht. Denn die reguläre Schule musste auch irgendwie bewältigt werden. Dazu kam, dass es in den Ferien nur ausgesuchte Tage gab, an denen das Dojo geöffnet war. Und wir gerade dann im Urlaub waren. So sammelte er in den ersten Monaten nicht genügend Trainingseinheiten, um zur ersten Gürtelprüfung eingeladen zu werden. Denn es gehört schon Ausdauer und Disziplin dazu, die Trainer davon zu überzeugen, dass man reif für den ersten Schritt zum ersten Gürtel ist.
Doch dann, vor ein paar Tagen, bekam er den ersehnten Zettel mit der Einladung zur Prüfung von seinem Trainer in die Hand gedrückt. Voller Stolz präsentierte er mir das Ding. Und ich freute mich für ihn. Denn die ersten Erfolge gehören zum Sport nun einmal auch dazu. Auch wenn es vielleicht mal etwas länger dauert. Jetzt also gilt’s … Kick it … like Theo!