In Jan Hallers Leben spielen Körbe eine zentrale Rolle: Der 30-Jährige gehört zu den besten Rollstuhlbasketballern Deutschlands. Zwischen Champions-League-Finale, Weltmeisterschaft und Vereinswechsel gönnt ihm sein Sport derzeit nur wenig Verschnaufpausen. Für den Führungsspieler aber kein Grund, uns auf unsere Anfrage nach einem Hausbesuch einen Korb zu geben. Er gewährt uns einen Blick in seine privaten vier Wände in Oberricklingen. So viel Zeit muss sein ...
Jan Haller wirkt entspannt, als er die Tür öffnet und uns in seine Privatzone einlädt. „Heute Vormittag fahren wir mit unserer Mannschaft ins Trainingslager in die Nähe von Cuxhaven", verrät er. Aber keine Hektik. Blickt man auf seine zurückliegenden Monate, hätte er allerdings Grund genug, gestresst zu sein: Noch im Mai spielte er in Hamburg mit seinem ehemaligen Verein, dem RSV Lahn-Dill, im Final Four der europäischen Rollstuhlbasketball- Königsklasse. Von dort ging es direkt weiter zur Deutschen Nationalmannschaft: Bei der Heim-WM im August führte Jan Haller sein Team als Kapitän aufs Feld, intensive Trainingscamps – unter anderem in den Niederlanden – warteten vor Turnierbeginn. „Viele tolle Eindrücke habe ich mitgenommen", sagt er. Auch wenn das sportliche Highlight nach einem enttäuschenden 13. Platz mental viel Kraft gekostet habe. Eine Sommerpause, um wieder aufzutanken, fällt bei ihm in diesem Jahr aber aus: „Ich bin nach sieben Jahren bei Lahn-Dill aus Wetzlar wieder nach Hannover gezogen und habe mich Hannover United angeschlossen, jetzt startet auch schon wieder die Bundesliga-Saison." Auf das neue Abenteuer freue er sich – Zeit, sich in seiner neuen, barrierefreien Wohnung in Oberricklingen einzurichten, fand er bislang nicht. Unausgepackte Umzugskartons stehen vereinzelt in den Räumen, der schön große Balkon muss noch mit Leben gefüllt werden. So richtig einfinden muss sich der eingefleischte 96-Fan aber nicht, er kennt sich noch etwas aus in der Stadt: „Ich bin erst mit zwölf Jahren nach Bonn gezogen. Und mein Vater lebt noch in unserem Elternhaus am Deister."
Bei seiner Heimkehr spielte primär die sportliche Perspektive eine Rolle. „Beim RSV Lahn-Dill habe ich letztes Jahr weniger Einsatzzeiten bekommen. Da ich aber noch ein paar Jahre Nationalspieler bleiben möchte, wollte ich was ändern." Die Lösung lag nahe: „Der Kontakt zu United besteht schon länger – ich kenne das Team, die Trainer. Für mich war schnell klar, dass ich wechseln möchte." Mehr Verantwortung tragen, junge Spieler mit seiner Erfahrung unterstützen, den ambitionierten Verein in seiner zweiten Erstliga-Saison mitentwickeln: Das ist sein Ding. Der gelernte Bürokaufmann, der nach einem Fernstudium einen Abschluss im Bereich Sportmanagement in der Tasche hat, wird zudem einige Tage in der Woche für den Verein im Büro arbeiten. Und was macht ihn zu einem Spitzenspieler? Bereits beim ASV Bonn, seinem Jugendverein, erkannte man früh: Hier bringt einer alles mit, um in dem Sport erfolgreich zu sein. „Beim Fußgängerbasketball musst du nur den Ball und deinen Körper kontrollieren – bei uns kommt noch der Basketballrollstuhl dazu." Koordination und Präzision, Kraft und Ausdauer sind notwendig. „40 Minuten fahren geht voll in die Arme. Und dann in der letzten Minute einen ruhigen Wurf nehmen, das ist schon nochmal was anderes." Ihm fällt das leichter als anderen. Eine außergewöhnliche Medaillensammlung, die er sich im Laufe seiner Karriere verdient hat, spiegelt sein Talent wider. Er reibt anderen seine Erfolge aber nicht unter die Nase, bodenständig und bescheiden ist er geblieben – keine Urkunden zieren die Wände seiner Wohnung, kein Pokal prangt auf einem Podest: Seine ganzen Meriten liegen zusammengeknüllt in einem Hut, den die deutschen Sportler während der Eröffnungsfeier der Paralympischen Sommerspiele in Rio trugen – von Deutschen Meisterschaften über Champions- League-Siege bis zu dritten Plätzen bei Europameisterschaften. Sein nächstes großes Ziel hat er dagegen ganz aufgeräumt vor Augen: die Paralympics in Tokio 2020. Bis dahin aber: entspannt bleiben. Jetzt erstmal etwas frühstücken und danach mit seinen United-Jungs ins Trainingslager ...
Daten, Zahlen, Fakten zum spar+bau-Neubau in der Levester Straße:
Außen wie innen elegant und komfortabel: Während die großen Fenster die
hellen Innenräume mit Licht durchfluten, sorgen feuchtigkeitsgesteuerte Lüftungsanlagen
auf allen Ebenen für Frischluft. Das ist modernes Wohnen in Oberricklingen.
- 48 Wohnungen in drei Gebäuden, die zum 01.05. und 01.08. bezogen wurden
- gut geschnittene 2- und 3-Zimmerwohnungen zwischen 43 und 92 m2
- energetische Bauweise nach KfW-70-Standard
- jede Wohnung mit begehbarem Außenbereich
- sechs rollstuhlgerecht ausgestattete Wohnungen
- ein Aufzug ermöglicht die barrierefreie Nutzung von Keller und Tiefgarage bis zum Dachgeschoss
Zur Person Jan Haller:
In der Region Hannover in Barsinghausen aufgewachsen, zog Jan Haller im Alter von zwölf Jahren mit seiner Mutter nach Bonn. Dort entdeckte er die Leidenschaft für Rollstuhlbasketball. Nach erfolgreichen sportlichen „Auswärtsjahren" führte der Weg des gebürtigen Gehrdeners in diesem Sommer zurück in seine Heimat: Hannover United heißt seine neue Herausforderung.
Mehr Infos gibt's auf: hannover-united.de